Dienstag, 15. März 2016

Serie Betriebsübergabe - so klappt`s auch mit der Nachfolge (Teil 5)

Die Herausforderung
Wenn man die Nachfolger nach der Übergabe zu sehr unterstützt („verhätschelt“), so nimmt ihnen das die Energie, etwas Eigenes aufzubauen. Im folgenden Beispiel beschreibt eine junge Wirtin, wie sie sich selbständig gemacht hat:

„Ich nehme keine Ratschläge von den Eltern und bin ein ziemlicher Sturschädel. Ganz am Anfang war mein Vater eine Zeit lang hinter der Schank und da war ich sehr garstig! Ich mach das allein – das ist mein Motto. Anfänglich und bis heute sagen manche Gäste: Was eine Frau allein? Das gibt es nicht, wer steht denn da in der Küche? Ich sage dann: ein Koch! Jeder glaubt, im Hintergrund arbeiten mein Mann oder meine Eltern. Manche glauben bis heute, meine Eltern hätten mir das gekauft, aber das stimmt nicht. Meine Eltern haben mir immer gern geholfen und tun das bis heute, aber nur, wenn ich sie ausdrücklich darum bitte. Nach zwei Jahren war es dann soweit, dass ich angerufen habe und meinen Vater gebeten habe, mir in der Schank zu helfen. Da war er auch sehr stolz.“

Die Lösung

Im Falle einer Übernahme/Übergabe ist es hilfreich, eine Liste nach möglichen Hindernissen anzufertigen – hier ist einerseits Ehrlichkeit gefragt, anderseits wissen die Übergeber manchmal selbst nicht, dass das eine oder andere Hindernis dieser Aufzählung für sie existiert – der letzte Punkt etwa ist sicherlich sehr von der subjektiven Sicht abhängig: ob ich meine Kinder, meinen Nachfolger im richtigen Ausmaß oder schon zu sehr unterstütze – wie kann man das feststellen? Meist ist hier die externe Sicht notwendig bzw. man muss verschiedene Beteiligte selbst befragen. Ein offenes Gespräch über die einzelnen möglichen, wahrscheinlichen oder unwahrscheinlichen Hindernisse bringt fast immer wichtige Erkenntnisse.

Stellen Sie sich folgende Fragen:
  • Wo mache ich eventuell zu viel des Guten?
  • Wo könnte es meinen Kindern zu viel sein?
  • In welchen Bereichen könnten sie auch ohne meine Unterstützung auskommen - und was wäre hier das Risiko?

Über die Autorinnen:
Das Team von ifub begleitet Sie, Ihre Familie und Ihr Unternehmen mit unserem ganzheitlichen und systemischen Ansatz gerne in persönlichen, familiären, betrieblichen, rechtlichen und werblichen Themen. Als interdisziplinäres Team sind wir auf die auf dieBeratung von Familienbetrieben, auf die Nachfolgebegleitung und auf die Unternehmensberatung bei komplexen Fragestellungen wie zum Beispiel auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement spezialisiert. ifub blickt auf viele Jahre Erfahrung und Spezialisierung auf diesem Gebiet zurück. 

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